Cover von Max Bertet
VORGESCHICHTE:
Die Vorliebe einiger Partisanen
für Liverollenspiele und Mittelalter, ließen schon recht früh
den Gedanken entstehen, die gesammelten
Erfahrungen endlich auch in einen Film
umzusetzen.
Zudem hatten Te Poch und Knapp
ja bereits mit „Dream Away“ bewiesen, wie einfach und
doch überzeugend sich eine
Mittelalterkulisse filmisch umsetzen läßt.
Von Max Bertet war schon seit längerem
sein Comic „Kragstein“ bekannt und so baten wir
ihn, doch ein Drehbuch davon zu
verfassen.
Die urspüngliche Geschichte
wurde dabei in fast eine komplett neue verwandelt und so machten
wir uns zum Filmworkshop 99 auf
nach Passau, wo Partisan Poch inmitten einer zünftigen
mittelalterlichen Kulisse, direkt
unter der Feste Oberhaus wohnte und uns in seinen modrigen
Dungeons Unterschlupf gewährte.
STORY:
Wir befinden uns im Dunkel einer
fernen Zeit, als der Bauer noch die Ackerscholle mit bloßen Händen
zerfurchte und Aberglaube den Geist
fest umklammert hielt.
Der fahrende Ritter Otto von Kragstein
springt einem wahnsinnigen Wanderprediger zu Hilfe, der von
räuberischem Gesindel beraubt
wird.
Nachdem der letzte Schwertstreich
verhallt und der Staub sich gelegt hat, liegen Gesindel und Priester
leblos in ihren Eingeweiden.
Doch der Prediger schafft es noch,
unter einem letzten Aufbäumen seiner Stimme den Ritter für seine
schmähliche Tat zu verfluchen.
Sir Kragstein beschließt nun,
das Kreuz in die heilige Stadt Jerusalem zu bringen, auf das seine schreckliche
Schuld gesühnt werde.
Doch der Fluch lastet schwer auf dem Ritter und seinen Getreuen.
Mit knapper Not einer entkommen
sie einer Wirtshausstecherei, doch es hat sich bereits eine Rotte Orks
auf die güldene Fährte
des Kruzifixes geheftet.
Der Aussichtslosigkeit ihrer Lage
bewußt, stellen sie sich ihrem letzten Kampf, um dem getreuen Escheck
eine Chance zu verschaffen, das
Kreuz in Sicherheit zu bringen.
Gevatter Tod fährt in der unausweichlichen
Schlacht reiche Ernte ein, bevor die beiden zerschundenen
Recken im Schlunde der Orkfolterkammern
enden.
Hier treffen sie auf weitere Ritter,
die ebenfalls mit dem Fluch des Kreuzes in Berührung gekommen waren.
Der Kreuzträger schart auf
seiner planlosen Suche nach Jerusalem nun immer mehr Gläubige um
sich, während er sich immer
mehr in einen fanatischen Wanderprediger verwandelt.
Der Schicksalkreis schließt
sich, als ein anderer Ritter, dem durch Schurken in Bedrängnis geratenen
Kreuzträger beispringen wollen.
Knappe Veit
Wanderprediger Bonifaz umringt von dummen Bauern
Otto von Kragstein
Knappe Escheck
(noch im Besitz sämtlicher Gliedmaßen)
MAKING OF:
Mit Kragstein hatten wir seid COPS zum ersten Mal wieder ein episches Mamutprojekt in Angriff genommen.
Die Dreharbeiten liefen zu 70% in Passau über die Bühne, so daß wir diesmal sehr zeitintensiv arbeiten konnten.
Die dreiminütige Hauptschlacht
verschlang hingegen drei komplette Drehnachmittage.
Obwohl es so aussieht als würden
hier hunderte von Orks über die Klinge springen, so waren es doch
selten
mehr als vier Stück gleichzeitig
vor der Kamera.
In Passau rekrutierten wir kurzerhand
einige begeisterte Kinder als Orkkomparsen, die makaberer Weise
später in der ersten Reihe
stürmend zu sehen sind.
Michi brach sich bei dieser Szene übrigens bereits nach drei Schritten den Knöchel.
Die Szenen in der Folterkammer stellen eindeutig das
härteste Material dar, daß wir je produziert haben.
Die noch ganz frischen Wurstabfälle
der Traditionsmetzgerei Passau sollten ursprünglich nur sehr kontrolliert
eingesetzt werden.
Schon bald artete die Sache aber
völlig unkontrolliert aus, was man an den eckel- und schmerzerfüllten
Schreien
der Opfer hörte, die sich
hilflos mit Wurst, Tomaten, Ketchup und Blut einschmieren lassen mußten.
Alles hat ein Ende nur die
Blut + Schlamm + Eingeweid Der übel zugerichtete
Tavernenwirt Das Waschen dauerte Stunden
Wurst hat zwei !
Kner Dapp hat darauf übrigens tagelang nach Lyoner gestunken.
Während der Zuschauer sich
unter Entsetzen windet, kommen aber auch gleichzeitig die witzigsten Szenen
zum Zuge, die wir seid „Kothäppchen“
zusammengeschustert haben.
Die Dialoge, die der fanatische
Prediger mit dem sächsischen Ziegelhändler, einem schwulen Holzfäller
und
einen unfähigen Rutengänger
führt sind alle vollkommen aus dem Stegreif entstanden und stehen
somit
in der Tradition der meisten guten
Szenen von uns, die sich meist vollkommen spontan entwickelt haben.
Auch musikalisch beschreiten wir
diesmal ganz neue Wege.
So nahmen wir das Torkellied, welches
im Orginal als Palästinalied von Walther von der Vogelweide
bekannt ist auf.
(Text siehe Simons Larp-Page)
Gesang: Knapp, Gau
Flöte: Marion
Schlagwerk, Didgerido (wie schreibt
man das eigentlich?): Lux
Die Darsteller hielten sich in den Drehpausen
Man kann unter der Maske sogar Bier trinken "Nähmet te
Möntz ont pfäcke te Räst!"
mit Prügeleien fit
Kühlerfigur
PRESSESTIMMEN:
"Die Schlacht dauert länger
als bei Braveheart" (CINEMA)
"Ein Film voller Glauben und Gottesfurcht"
(DER WACHTURM)
"Bluterskandal im Passauer Wald"
(BILD)
"Einfach süße Leichen"
(BRAVO-GOTH)
"Widerlich und Jugengefährdend"
(FRANKFURTER ALLGEMEINE)
Vor kurzem war in der Murrhardter
Zeitung folgender Artikel zu lesen, der eigentlich nur
wieder beweißt, wieviel
Glück wir eigentlich bisher gehabt haben:
Mai bis August 1999
Dauer: 30 Min
Darsteller: Jax, Ötzel, Balla,
Ohm, Knapp, Zwicki, Poch, Atti, Gau, Lux,
Tina, Ulla, Jasmin, Michi, Nick, Harald, Hans
Drehbuch: Jax
Regie: Jax, Gau, Knapp, Lux
Kamera: Lux
Schnitt/Vertonung: Gau
Make-up: Lux, Gau
Digital effects: Gau
Set-Fotos: Atti
ZURÜCK